Innovation Watch - Studie "Global Innovation 1000"

Booz & Company untersuchen in ihrer Studie “Global Innovation 1000” jährlich die 1.000 Unternehmen mit den höchsten Ausgaben für Forschung und Entwicklung (kurz: F&E bzw. R&D). In der diesjährigen Studie, der sechsten in Folge, haben sie zusätzlich die Fähigkeiten abgefragt, die Unternehmen benötigen, um innovativ zu sein.

Dazu wurden die Unternehmen in die folgenden drei Kategorien eingeteilt:

  • Need Seekers: marktgetriebene First Mover
  • Market Readers: marktgetriebene Fast Follower
  • Technology Drivers: technologiegetriebene Unternehmen

 

Für alle drei Unternehmenstypen wurde ein Bündel an Fähigkeiten ermittelt, das innovative Unternehmen auszeichnet – unterteilt in die einzelnen Phasen des Innovationsprozesses. Über alle Firmen sind die folgenden Fähigkeiten auf Platz ein:

  • Phase „Ideation“: „Deep consumer and customer insights and analytics“
  • Phase „Project Selection“: „Ongoing assessment of market potential“
  • Phase „Product Development“: „Engagement with customers to prove real-world feasibility“
  • Phase „Commercialization“: „Pilot-user selection / controlled rollouts“

Also kurz gesagt: Kundenorientierung, Kundenorientierung, Kundenorientierung und Kundenorientierung!

 

Erfolgreich sind laut Studie aber nur die Unternehmen, die sich auf die richtigen Fähigkeiten für ihren Unternehmenstyp fokussieren (sog. „Coherent Innovators“) und die F&E-Strategie an der gesamten Unternehmensstrategie ausrichten.

 

Erstaunlich ist, dass sich die Unternehmen in allen Phasen des Innovationsprozesses als gut einstufen außer in der Phase „Commercialization“. Ähnliche Resultate gab es schon bei anderen Studien, z.B. bei McKinsey und BCG.

 

Erstaunlich ebenfalls, dass die Presse-News von Chemie.de das zentrale Ergebnis der Studie darin sieht, dass die Ausgaben für F&E in 2009 gesunken sind (in Deutschland um 3,1%, weltweit um 3,5%), bezogen auf den gesunkenen Umsatz der Firmen aber wiederum gestiegen sind. Dies ist umso merkwürdiger, dass die Studie ausdrücklich darauf hinweist, dass bisher in keinem Jahr ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Ausgaben und Innovation festgestellt werden konnte.

 

Der Artikel zur Studie aus der Zeitschrift "strategy + business" kann unter folgendem Link kostenfrei heruntergeladen werden:

http://www.booz.com/global/home/what_we_think/featured_content/innovation_1000_2010

 

 

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